In Bürger- bzw. Mitmachstiftungen engagieren sich Menschen mit Zeit, Ideen oder auch Geld für ihr unmittelbares Umfeld, ihre Region. Die ursprünglich aus den USA stammende Idee fand nach Gründung der ersten Bürgerstiftungen 1996 in Gütersloh und ein Jahr später in Hannover auch in Deutschland viele Anhänger*innen: mehr als 420 ihrer Art gibt es mittlerweile.
Den UN-Nachhaltigkeitszielen verpflichtet, setzen sich Bürgerstiftungen für Themen wie Demokratie, Diversität und Gleichberechtigung ein, engagieren sich u.a. in den Bereichen Bildung und Erziehung, Integration, Kunst und Kultur, Umwelt und Naturschutz sowie Wissenschaft und Forschung. Auf vielen der genannten Gebiete sind auch Bibliotheken aktiv, bestehen Schnittstellen. So unterstützt bspw. die Bürgerstiftung Berlin den Aufbau von Schulbibliotheken, fördert darüber hinaus Sprach- und Leseförderprojekt an Berliner Kitas, Grundschulen sowie öffentlichen Bibliotheken.
Im Rahmen des Online-Seminars, welches am 16.04.2024 im Kontext der diesjährigen Berliner Stiftungswoche „Vom Brücken bauen und Hoffnung stiften“ (16. bis 26. April 2024) stattfand, wurde zunächst das Bürgerstiftungen innewohnende Konzept vorgestellt. Unter Bezugnahme auf entstehungsgeschichtliche Aspekte erfolgte dabei auch eine Darlegung ihrer besonderen Merkmale. In Ergänzung dazu wurden exemplarisch anhand der Berliner Bürgerstiftung Einblicke in die praktische Arbeit einer Bürgerstiftung gewährt und bestehende Kooperationen vorgestellt, um Denkanstöße für mögliche Kooperationen zwischen Bibliotheken und Bürgerstiftungen zu generieren.
Als Referent*innen konnte der Deutsche Bibliotheksverband (dbv) für die Veranstaltung Ulrike Reichart, Leiterin des Bündnisses der Bürgerstiftungen Deutschlands, Steffen Schröder, Geschäftsführer der Berliner Bürgerstiftung und Alina Trebbin, Projektleitung der LeseLust bei der Bürgerstiftung Berlin gewinnen. Carina Böttcher, EU- und Drittmittelberatung des dbv, hat das Online-Seminar moderiert.