Das BIZ Haßfurt zeichnet sich vor allem durch seine vorbildlichen Kooperationsaktivitäten mit mehreren kleineren Bibliotheken im Rahmen eines Verbundes aus, der seine Angebote auf eine große Zahl von Partnern im ländlichen Raum Nutzer*innen- und standortbezogen in überzeugender Weise ausdehnt. Zwei Außenstellen in Dorfläden, an die zuvor bestellte Bücher geliefert werden, erweitern auch für die dortigen Dorfbewohner*innen das Angebot. Innerhalb des gesamten Verbundes können Bücher kostenlos in die Heimatbibliothek bestellt werden. Allen Bürger*innen im Landkreis ist ein gleichberechtigter Zugriff auf Medien möglich. Da der Zugriff bequem von zuhause aus erfolgen kann, erhöht das Bibliotheksangebot die Qualität der Versorgung mit Informationen und Medien auf dem Land deutlich. Als digitale Zweigstelle für alle Leser*innen steht zudem die Franken-Onleihe zur Verfügung. Diese beeindruckende Vernetzung, die für das BIZ Haßfurt von zentraler Bedeutung ist, stellt ein vorbildliches Modell bibliothekarischer Arbeit im ländlichen Raum dar.
Das BIZ Haßfurt hält mit seiner klugen und pragmatischen Arbeitsweise ein interessantes Angebot für alle Nutzer*innengruppen bereit. Mit seinem im Eingangsbereich aufgestelltem „Infohaus“, bestehend aus einer Multimediasäule mit Tablet-Computer, ist es eines von 35 Standorten des Projekts „Ort der Begegnung“ des Goethe Instituts und leistet wichtige Integrationsarbeit für zugewanderte Menschen. Mit seinen vielfältigen Angeboten der Leseförderung, zu denen auch ein neu gegründeter Leseclub und der Einsatz eines Lesehundes gehören, unterstützt das BIZ Kinder und Jugendliche bei der Entwicklung ihrer Sprach- und Lesekompetenz. Die bereits mehrfach ausgezeichnete Schulbibliothek kooperiert systematisch mit Schulen und Kindergärten der Kommune und bietet den jeweiligen Klassenstufen angepasste und didaktisch aufbereitete Veranstaltungen an.
Eine neue „Bibliothek der Dinge“, bei der Gegenstände wie Nähmaschinen, E-Book-Reader, Action-Cams, Laminiergeräte, Outdoor-Spiele und viele andere Geräte entliehen werden können, leistet einen Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit.
Zur Unterstützung der Digitalisierungsoffensive an den ortsansässigen Schulen und als Reaktion auf die pandemiebedingt notwendig gewordene kontaktlose Ausleihe, entwickelte das BIZ den Plan, eine 24-Stunden-Abholstation an zentraler Stelle im Ortszentrum anzubieten, um dort, wo sich die Menschen aufhalten, eine noch komfortablere Nutzung der Angebote des BIZ zu ermöglichen.
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Preisverleihung
Die Preisverleihung fand am Samstag, dem 23. Oktober 2021 in Haßfurt statt. Der Preis wurde von Dr. Frank Mentrup, Präsident des Deutschen Bibliotheksverbandes, sowie Dr. Ekkehard Winter, Geschäftsführer derDeutsche Telekom Stiftung, in Haßfurt überreicht.
Dr. Frank Mentrup, Präsident des Deutschen Bibliotheksverbandes hob die wichtige Rolle von Bibliotheken gerade in kleinen Kommunen und Regionen hervor: „Das BIZ Haßfurt hält mit seiner klugen und pragmatischen Arbeitsweise ein interessantes Angebot bereit, um die Menschen in seiner ländlich geprägten Region mit Medien, Informationen und Bildungsangeboten zu versorgen. Ob mit seinem Bücherlieferdienst in zwei Dorfläden der Region, mit seiner „Bibliothek der Dinge“, bei der Gegenstände wie Nähmaschinen, E-Book-Reader, Action-Cams oder Laminiergeräte entliehen werden können, oder mit einer Multimediasäule mit zahlreichen Informationen für zugewanderte Menschen: Diese Arbeit stellt ein vorbildliches Modell bibliothekarischer Arbeit im ländlichen Raum dar.“
Zur herausragenden Bildungsarbeit des BIZ ergänzte Dr. Ekkehard Winter, Geschäftsführer der Deutsche Telekom Stiftung: „Mit seinen Angeboten der Leseförderung, zu denen auch ein neu gegründeter Leseclub und ein Lesehund gehören, unterstützt das BIZ in vorbildlicher Weise Kinder und Jugendliche bei der Entwicklung ihrer Sprach- und Lesekompetenz. Die bereits mehrfach ausgezeichnete Schulbibliothek kooperiert systematisch mit Schulen und Kindergärten der Kommune und bietet den jeweiligen Klassenstufen angepasste und didaktisch aufbereitete Veranstaltungen an. Hier zeigt sich, wie sinnvoll und erfolgreich die Kooperation von schulischen und außerschulischen Bildungspartnern – gerade auch in ländlichen Regionen – sein kann.“
Annelie Ebert, Leiterin des Bibliotheks- und Informationszentrums Haßfurt bedankte sich im Namen aller Mitarbeiter*innen: „Wir haben uns über diese Auszeichnung unheimlich gefreut. Zumal wir damit nicht gerechnet haben. Es ist eine Würdigung unserer jahrelangen Arbeit und zugleich eine Anerkennung, stellvertretend erhalten für alle engagierten Bibliotheken im ländlichen Raum.“